PASG Oslo 2024: Den Kampf gegen die Entfremdung der Eltern vorantreiben

Oslo, Norwegen – 4. bis 6. September 2024
Die 6. internationale Konferenz der Parental Alienation Study Group (PASG), die in Oslo in der legendären Deichman-Bibliothek stattfand, brachte führende Experten, Rechtsexperten und Anwälte aus der ganzen Welt zusammen, um sich mit dem Thema Eltern zu befassen Entfremdung (PA). Mit über 40 Vorträgen und Diskussionsrunden förderte die Konferenz den interdisziplinären Dialog und bot innovative Lösungen für eine der drängendsten Herausforderungen im Familienrecht. Gleichzeitig präsentierte sie eindrucksvolle Beiträge von Personen, die persönlich von entfremdenden Verhaltensweisen betroffen waren, und fügte den Diskussionen eine zutiefst menschliche Perspektive hinzu.

Eröffnungssitzung

Eivind Meland und Lena Hellblom Sjögren umrahmten die Konferenz, indem sie die kollektive Verantwortung betonten, die Rechte der Kinder zu schützen und die Auswirkungen der PA abzumildern. Ihre Ansprache unterstrich die grundlegende Rolle der Familie für die Demokratie und das Wohlergehen der Kinder.

Schlüsselthemen und Redner

Rechtliche Rahmenbedingungen und gerichtliche Herausforderungen

  • Davíð Þór Björgvinsson (Island) und Geir Kjell Andersland (Norwegen) analysierten die Präzedenzfälle des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zu PA und betonten die Bedeutung von Artikel 8 für den Schutz familiärer Beziehungen.
  • Camilla Bernt (Norwegen) und Philip Marcus (Israel) identifizierten systemische Lücken bei Familiengerichten und plädierten für Reformen, die dem Kindeswohl Priorität einräumen.
  • Marie-France Carlier (Belgien) und Brian Ludmer (Kanada) führten einen vergleichenden Dialog über die Familienzusammenführung und untersuchten Belgiens strukturiertes und kollaboratives gerichtliches Modell im Vergleich zu Nordamerikas fragmentiertem Interventionssystem. Sie betonten die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit und richterlicher Aufsicht für die wirksame Wiederherstellung der Eltern-Kind-Bindung.
  • Ashish Joshi (USA) betonte die Rolle von Expertenaussagen und Beweisen für die Gewährleistung von Fairness vor US-Familiengerichten.
  • Sandra Ines Feitor (Portugal) untersuchte internationale Rechtsrahmen und betonte die Bedeutung der Harmonisierung grenzüberschreitender Sorgerechtsgesetze.

Psychologische Erkenntnisse und Lösungen

  • William Bernet (USA) forderte einen konstruktiven Dialog mit PA-Kritikern und plädierte für evidenzbasierte Strategien zur Bekämpfung des Phänomens.
  • Marie-France Hirigoyen (Frankreich) befasste sich intensiv mit den psychologischen Taktiken der Entfremdung und schlug therapeutische Interventionen zur Wiederherstellung des Vertrauens vor.
  • Ben Hine (Großbritannien) präsentierte seine Forschung zu geschlechtsspezifischen Vorurteilen in PA-Fällen und betonte die gesellschaftlichen Kosten der Entfremdung.
  • Jorge Guerra Gonzalez (Deutschland) untersuchte die neurobiologischen Auswirkungen von PA und veranschaulichte deren langfristige Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung von Kindern.
  • Edward Kruk (Kanada) betonte die gemeinsame Erziehung als vorbeugende Maßnahme gegen PA, gestützt durch Untersuchungen zu deren Nutzen für die psychische Gesundheit von Kindern.
  • Robert Simon (USA) hat kritische Meinungen zur PA-Theorie geäußert. Er gab der PA-Gemeinschaft Ratschläge zur Überbrückung von Widersprüchen auf diesem Gebiet.

Praktische Strategien und Basisvertretung

  • Ginger Gentile (USA) stellte ihre REVIVE-Methode zur Wiedervereinigung vor, die sich darauf konzentriert, entfremdete Eltern mit umsetzbaren Werkzeugen zu stärken.
  • Jesper Lohse (Dänemark) hob die gesetzgeberischen Erfolge Dänemarks hervor, darunter die Reform der gemeinsamen Elternschaft.
  • Virginia Griffin (USA) erörterte die Bedeutung einer einheitlichen Terminologie und evidenzbasierter Praktiken bei der Diagnose und Behandlung von PA.
  • Anthony Gauchi (Malta) präsentierte gemeinschaftsorientierte Lösungen zur Aufklärung und Unterstützung von Familien, die mit PA zu kämpfen haben.
  • Vertreter nordischer Selbsthilfegruppen stellten Basisinitiativen vor und betonten die Macht der Unterstützung und Interessenvertretung durch Gleichaltrige bei der Bekämpfung von PA.

Überbrückung gesellschaftspolitischer und familiärer Dynamiken bei der Bewältigung von PA

  • Stan Korosi (Australien) und Teresa Silva (Schweden) untersuchten die elterliche Entfremdung (PA) aus gesellschaftspolitischen und psychologischen Blickwinkeln. Korosi betonte seine Wurzeln in gesellschaftspolitischen Dynamiken und der Notwendigkeit politischer Reformen, während Silva sich auf die Komplexität von Familiensystemen und maßgeschneiderte Therapieansätze konzentrierte. Gemeinsam legten sie Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, um betroffene Familien und Kinder besser zu unterstützen.

Wichtigste Ergebnisse und Empfehlungen

  1. Frühzeitige Intervention und richterliche Ausbildung : Verbessern Sie das Bewusstsein der Justiz und wenden Sie evidenzbasierte Ansätze an, um PA effektiv zu erkennen und zu bekämpfen.
  2. Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit : Bekämpfen Sie Fehlinformationen über PA durch gezielte Medien- und Aufklärungsinitiativen in der Gemeinde.
  3. Politische Reformen : Befürworten Sie konsistente rechtliche Rahmenbedingungen, die der gemeinsamen Elternschaft Priorität einräumen und die Rechte der Kinder schützen.
  4. Kollaborative Praktiken : Förderung interdisziplinärer Lösungen, die psychologische, rechtliche und soziale Fachkenntnisse integrieren.

Schlussbemerkungen und zukünftige Richtungen

William Bernet und Lena Hellblom Sjögren moderierten Podiumsdiskussion , in der umsetzbare Strategien zur Bekämpfung von PA zusammengefasst wurden. Die Redner forderten systemische Rechenschaftspflicht, interdisziplinäre Zusammenarbeit und kollektives Handeln, um das Wohl der Kinder zu gewährleisten.

PASG Oslo 2024 zeigte die transformative Kraft des globalen Dialogs und lieferte einen Fahrplan für die Bekämpfung der elterlichen Entfremdung durch Forschung, Bildung und Interessenvertretung.

Die Videoaufzeichnungen der Konferenz Konferenz-Webseite verfügbar .